Informations-Suche

Welche Informations-Quellen im Internet nutzen Sie?

Im AutaRK-Fragebogen konnten die Befragten angeben, welche Quellen im Internet sie nutzen, um sich über die Themen Hörschädigung bzw. Hörtechnik zu informieren. 

Die Daten aus der Befragung zeigen, dass am häufigsten mit 59 % allgemeine Gesundheitsportale von den Befragten genutzt werden. Rund 42 % der Befragten gaben an, die Internetseiten des Hörgeräte-Herstellers zu Informations-Zwecken zu nutzen. Die Internetseiten der jeweiligen Krankenkasse werden von 36 % der Befragten als genutzte Informations-Quelle angegeben. Über die Internetseite des Hörakustikers/der -Akustikerin informieren sich 25 % der Befragten. 

Die Ergebnisse dieses Kapitels auf einen Blick finden Sie hier.

Informations-Suche im Internet – Fragebogen-Daten im Überblick 

Von den N = 170 Befragten im Alter zwischen 55 und 94 Jahren gaben 72,9 % (n = 124) an, einen Internet-Zugang zu haben (siehe auch Kapitel Internet-Nutzung). Von diesen n = 124 Befragten nutzen 70,2 % (n = 87) Online-Quellen.

Im Hinblick auf das Geschlecht zeigten sich bei den oben genannten Kriterien signifikante Zusammenhänge (Chi-Quadrat-Test; p<0,05): 

• Bei der Nutzung von Internet-Seiten des Hörakustikers/der -Akustikerin: Mehr Männer als Frauen geben an, diese Seiten zu nutzen: Männer 34,5 % (n = 12) vs. Frauen 12,1 % (n = 4).
  

• Bei der Nutzung von Gesundheitsportalen: Mehr Frauen als Männer geben an, diese Seiten zu nutzen: Frauen 72,2 % (n = 26) vs. Männer 47,7 % (n = 21). 

In der qualitativen Befragung erzählten diejenigen, die das Internet zur Recherche zum Thema Hörschädigung und Hörtechnik nutzen, dass sie zu diesem Zweck vor allem Suchmaschinen verwendet hatten, über die sie dann vorwiegend auf die Seiten kommerzieller Anbieter gelangten. Kommerzielle Interessen ließen viele Interviewte an der Neutralität und damit der Glaubwürdigkeit der Informationen zweifeln, insbesondere, da solche Interessen auf vielen Webseiten nicht transparent offengelegt werden. Die meisten Interviewten bevorzugten daher das persönliche Gespräch vor Ort mit ihren Hörakustikern und -Akustikerinnen oder HNO-Ärzten und -Ärztinnen, um sich zu informieren (siehe auch das Kapitel Informations-Kanäle).  

Oft werden analoge und digitale Informations-Angebote aber auch kombiniert, indem die Interviewten etwa nach einem Gespräch mit Arzt oder Ärztin noch einmal im Internet zum Thema nachlesen. Der 69-jährige Jürgen I.* sammelte auf Industrie-Messen Prospekte von Hörgeräte-Herstellern, um gezielt nach Informationen zu konkreten Geräten suchen zu können – musste dann aber feststellen, dass er auf Basis der Hersteller-Informationen, die er dort fand, keine Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Hörgerät fällen konnte: 

„Ich habe da keine Ahnung, welches [Hörgerät] jetzt was anderes bietet,denn die [Hörgeräte-Hersteller] bieten alle dasselbe. Die schreiben alle da hin, da kann man mit hören, da kann man sowas mithören und man kann laut hören, man kann von hinten, von seitlich hören, das schreiben alle hin. Alle gleich. Aber ob es das kann, das kann man eben nur selber feststellen. […] Also man muss dann schon ein Akustiker sein, um zu wissen, welches Gerät das bessere ist.“ 
(Jürgen I.* | 69 Jahre | trägt HG regelmäßig |Int05, Pos. 801-803) 

Er probierte daraufhin bei seinem Hörakustiker mehrere Hörgeräte aus (siehe auch das Kapitel Hörgeräte-Anpassung - Hörgeräte) und überprüfte dann wiederum mittels Internet-Recherche, ob die Aussagen seines Hörakustikers zum Preis seines favorisierten Hörgerätes auch außerhalb von dessen Fachgeschäft gelten: 

„Ich hätte gerne gewusst, das [Hörgeräte-Marke] hat mir gefallen. Hätte gerne gewusst, wie viel das kostet, wenn ich das nehmen würde, in dieser Qualität, die ich jetzt habe. Ich musste mich jetzt auf meinen Hörakustiker verlassen, der sagt, das ist preiswerter. Aber ich habe auch was rausgekriegt, es stimmt. Es ist hundert Euro preiswerter.“ 
(Jürgen I.* | 69 Jahre | trägt HG regelmäßig | Int05, Pos. 1111) 

*Die Namen der Interviewten wurden geändert.