Hauptmenü:

Untermenü:


Inhalt:

Hörgeräte auswählen

Vor dem Testen

 

Tipp 1

Ich kann zum Gespräch beim Hörakustiker
eine zweite Person mitnehmen.

„Bringen Sie sich jemanden mit,
der da noch mithört.
Damit Sie sich zu Hause
darüber austauschen können.“
(Sabine E.* | 70 Jahre)

 

Tipp 2 

Ich muss mich nicht sofort entscheiden –
weder für ein Geschäft noch für ein Gerät.

„Sie müssen sich ja nicht stehenden Fußes
für dies, das oder das Gerät entscheiden.
Sie können einige Zeit die Geräte tragen
und dann entscheiden,
welches für Sie am besten ist.“
(Waltraud R.* | 90 Jahre)

 

Tipp 3

Ich erkläre, welche Hör-Situationen
mir besonders wichtig sind.

„Das ist wichtig, dass eben Leute,
die z. B. viel Musik hören,
dass die was bekommen,
wo der Musik-Genuss auch größer wird.“
(Sandra D.* | 49 Jahre)

 

Tipp 4

Ich überlege, welche speziellen Geräusche
ich gut hören möchte.

„Bei der Erstversorgung sagt man:
Naja, ich möchte halt die anderen verstehen.
Aber da sind so viele andere Geräusche,
die man unbedingt wahrnehmen möchte.
Telefon-Klingeln zum Beispiel,
das muss ich einfach hören.“
(Susanne A.* | 60 Jahre)

 

Tipp 5

Ich erinnere mich 
an die Hör-Situationen in meinem Alltag.

„Überlegen Sie sich: Wie sieht Ihr Alltag aus?
Mit wem sprechen Sie viel?
In welcher Umgebung sind Sie unterwegs?
Was sind Ihre Hobbys?
Für Berufstätige: Wie ist das auf der Arbeit?“
(Audio-Therapeutin T1)

 

Tipp 6

Ich überlege, welche Hör-Situationen
auch auf mich zutreffen.

„Wir fragen nach Situationen,
die viele von uns betreffen:
Wie klappt's denn beim Nachrichten-Sehen?
Wie ist es beim Autofahren?
Verstehen Sie etwas bei Familienfeiern?
So wird es richtig konkret.“
(Hörakustiker A3)

 

Tipp 7

Ich achte darauf,
dass das Hörgerät eine T-Spule hat.

„Hörgeräte sollten eine T-Spule haben.
Sie verbessert das Verstehen dort,
wo eine Hörschleife verlegt ist
oder verliehen wird: In Kirchen, Hörsälen,
Museen, den Reisezentren der Bahn...“
(Audio-Therapeutin T1)

 

Tipp 8 

Ich kann immer ein Hörgerät testen,
für das ich nichts aufzahlen muss.

„Es muss mindestens ein Kassen-Gerät
dabei sein und dann mehrere andere.“
(Angelika O.* | 65 Jahre)


Info  

Tipp vom Deutschen Schwerhörigenbund (DSB) e. V.

"Der Hörakustiker muss Ihnen
mindestens ein
aufzahlungsfreies System anbieten,
das Ihren Hörverlust bestmöglich ausgleicht."

(Deutscher Schwerhörigenbund (DSB) e. V.:

Beratungsrichtlinie Kostenübernahme Hörgeräte, Version 6 (2018), Seite 8,
https://www.schwerhoerigen-netz.de/fileadmin/user_upload/dsb/
Dokumente/Information/Service/Ratgeber/Hoergeraeteversorgung_181107_V6.1.pdf
zuletzt geprüft am 03.06.2022)

 

Verschiedene Hörgeräte ausprobieren

 

Tipp 9

Ich teste die Hörgeräte in allen Situationen.

„Alles, was für meinen Alltag wichtig ist,
mach ich in der Zeit der Anpassung.
Selbst wenn ich nicht unbedingt hin wollte,
gehe ich dann eben in die Oper,
in ein Konzert, zum Vortrag, zu einer Lesung.
Dass ich mir ein Urteil bilden kann.“
(Renate H.* | 77 Jahre)

 

Tipp 10

Ein Hör-Tagebuch hilft mir,
verschiedene Hörgeräte zu vergleichen.

„Beim dritten Gerät weiß man nicht mehr,
was fand ich beim ersten gut oder schlecht?
Wenn man sich bei jedem Gerät notiert,
was war gut, was war schlecht,
dann hat man am Ende einen Vergleich.“
(Hörakustikerin A1)

 

Die Hörgeräte nachjustieren lassen

Tipp 11

Ich notiere mir Probleme mit dem Hörgerät.

„Immer wenn mir irgendwas auffällt,
schreib ich das auf so nen kleinen Zettel
und dann geh ich das nächste Mal hin
und sage, das und das funktioniert gar nicht.
Dann versucht die Akustikerin,
da was zu machen.“
(Susanne A.* | 60 Jahre)

 

Tipp 12

Ich berichte von Problemen
und lasse die Hörgeräte nachjustieren.

„Wenn ich irgendwelche Fragen habe,
gehe ich zum Akustiker.
In den Anfangs-Jahren
bin ich sehr oft hingerannt,
alle vierzehn Tage, drei Wochen war ich da.“
(Angelika O.* | 65 Jahre)

 

 

Gut bedienbare Geräte auswählen

Tipp 13

Ich muss mit meinem Hörgerät klarkommen.

„Wenn vielleicht die Fein-Motorik nachlässt,
lieber ein Modell wählen,
mit dem ich gut umgehen kann,
richtig anpacken, den Schalter richtig fühlen.
Nicht unbedingt, wie seh ich damit aus,
sondern eher, wie gehe ich damit um.“
(Leiterin einer Senioren-Residenz S1)

 

Tipp 14

Ich lasse mir die Bedienung der Hörgeräte
gleich am Anfang erklären.

„Beim Erst-Termin will ich sichergehen,
dass der Kunde, wenn er rausgeht,
die Geräte einsetzen und herausnehmen,
sie ein- und ausschalten
und die Batterien wechseln kann.“
(Hörakustiker A2)

 

Routine gewinnen und Dranbleiben

 

Tipp 15

Ich brauche Geduld,
um das Hören mit Hörgerät zu lernen.

„Du wirst anfangs Dinge hören, die stören,
die du nicht zuordnen kannst.
Aber immer mit dem Trost im Hintergrund:
Wenn du wieder ans Hören gewöhnt bist,
filtert deine Hör-Bahn das auch wieder raus.“
(Audio-Therapeutin T1)

 

Tipp 16

Ich trage mein Hörgerät regelmäßig,
auch wenn es am Anfang schwerfällt.

„Es ist anfangs wirklich ne harte Arbeit,
aber man muss sie tragen.
Wenn man sie weglegt,
nimmt man sie nie.“
(Susanne A.* | 60 Jahre)


Tipp 17

Routinen helfen mir,
gut mit dem Hörgerät klarzukommen.

„Auf jeden Fall gehört's bei mir dazu,
wenn ich früh aufstehe
und gewaschen und gekämmt bin,
dann kommt das Hörgerät rein.
Und dann erst sage ich,
Gott sei Dank, jetzt höre ich wieder alles.“
(Gisela L.* | 85 Jahre)

 

Tipp 18

Es lohnt sich für mich, dranzubleiben.

„Erst ein oder zwei Jahre,
nachdem ich die Hörgeräte bekommen habe,
merkte ich: Du bist ja viel mehr mittendrin!
Und diese erste Zeit zu überstehen,
das ist das, was ich jedem sagen würde:
Bitte, bitte, bitte haltet durch!
Es verbessert die Lebensqualität.“
(Susanne A* | 60 Jahre)


*Die Namen der Interviewten wurden geändert.
 


Fussleiste: